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Im Bremer Bürgerpark am 27. April um 6:30 Uhr
Schnooreinsamkeit

Anneliese Loose-Hartke Stiftung lädt ein!

15. Virtueller Salon

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch wenn der Wonnemonat Mai uns nur spärlich mit sonnig-warmen Frühlingstagen erfreut hat, konnten wir, trotz der überwiegend regnerisch-trüben Maikälte, unsere Serie von musikalischen Kurzfilmen über die Bremer Grünanlagen fortsetzen. Nach der April-Wanderung durch den Bremer Bürgerpark (siehe den 14. Salon) gibt es heute gleich zwei filmisch-musikalische Ausflüge: in die Bremer Wallanlagen (den ersten öffentlichen Park Deutschlands) und in den Rhododendronpark (die zweitgrößte Rhododendron-Sammlung der Welt). Unser musikalischer Begleiter durch die Wallanlagen ist das Klavierstück „Mai“ von P. Tschaikowsky, und für das tiefere, intime Erleben der Blütenpracht im Rhododendronpark hat der Pianist Evgeny Cherepanov sein eigenes Stück vorgeschlagen: Prélude Nr. 3 „Einsamkeit“. Gönnen Sie sich zwei fünfminütige Ruhepausen mit grünender und blühender Natur und entspannend-anregender Klaviermusik!

1. Kurzfilme „Bremer Wallanlagen“ (zum Klavierstück „Mai“ von Pjotr Tschaikowski) und „Rhododendronpark Bremen“ (zum Prélude „Einsamkeit“ von Evgeny Cherepanov)





2. Albrecht Dürer. Porträts und Selbstporträts. Zum 550. Geburtstag des großen deutschen Malers

Als vor zehn Jahren Dürers berühmtestes Selbstbildnis im Pelzrock durch die digitale Infrarotreflektografie untersucht wurde, wurde eine detaillierte Unterzeichnung entdeckt, auf der die individuellen Züge des Malers deutlicher zur Geltung kommen als in der idealisierten Farb-Version. Die Unterzeichnung weist keine Spuren von Korrekturen auf – die verborgene Schicht zeigt also einmal mehr das meisterliche Können Dürers.

Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, Unterzeichnung
Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, Unterzeichnung

Für Albrecht Dürer (21.05.1471-6.04.1528) bildete das Porträt in Malerei, Zeichnung und Druckgraphik zeit seines Lebens eine zentrale Aufgabe. Die Reihe seiner Porträts beginnt mit einer Gruppe von Selbstbildnissen und Bildnissen seiner Eltern. Kein anderer Maler vor Dürer hat sich so oft und so selbstbewusst porträtiert wie das Nürnberger Genie. Schon mit seinem ersten Porträt macht Dürer eine Revolution: Mit Hilfe eines Spiegels zeichnet der junge Albrecht 1484 im Alter von nur 13 Jahren sich selbst. Und schafft damit das erste Selbstbildnis eines Kindes in der Geschichte. Als erster deutscher Maler stellt sich Dürer mit 25 nicht als Handwerker (wie landesüblich), sondern als Künstler dar. 1500 entsteht sein bahnbrechendes Gemälde: das bereits erwähnte frontale Selbstbildnis in der Pose, die sonst dem Christus oder den Königen vorbehalten war. Dürer schuf das erste Akt-Selbstbildnis, das erste weibliche Aktporträt. In Flandern zeichnete er einen 93jährigen Mann – auch zum ersten Mal in der Kunstgeschichte. Seine Bildnisse haben bis 1992 etliche DM-Scheine geschmückt. Lassen Sie sich von Dürers Porträtkunst inspirieren und überraschen! (Siehe Datei „Albrecht Dürer. Porträts und Selbstporträts“).

3. Mehr als „Was es ist“. Zum 100. Geburtstag von Erich Fried. Zwei Liebesgedichte, gelesen von Helmut Hafner

Erich Fried

Erich Fried

Am 6. Mai dieses Jahres wäre er 100 Jahre alt geworden – der österreichische Lyriker, Übersetzer und Essayist Erich Fried (6.05.1921- 22.11.1988), der 1983 den Literaturpreis der Stadt Bremen bekam. Das Liebesgedicht „Was es ist“, das Erich Fried in und außerhalb der deutschsprachigen Welt so berühmt gemacht hat, ist unter den von Helmut Hafner ausgewählten Texten nicht dabei – wir hören hier zwei weniger bekannte, aber nicht weniger schöne Gedichte Frieds über die Liebe. Wir laden Sie herzlich ein zu einem lyrischen Ausflug mit Erich Fried in den Ort, den er gekannt haben soll und den Sie gleich (wieder)erkennen werden. Helmut Hafner liest Erich Fried



Außer der gesprochenen Liebeslyrik von Erich Fried hat Helmut Hafner für diese Salonausgabe auch etwas zum Lesen vorbereitet: in der Datei „Helmut Hafner über Annemarie Mevissen“ finden Sie die Erinnerungen des Vorsitzenden der Anneliese Loose-Hartke Stiftung an diese herausragende Persönlichkeit, die von 1951 bis 1975 Senatorin und von 1967 bis 1975 Bürgermeisterin und stellvertretende Regierungschefin der Freien Hansestadt Bremen war.

4. Galgenlieder und ein bisschen mehr. Zum 150. Geburtstag von Christian Morgenstern

Christian Morgenstern
Christian Morgenstern

Wie Erich Fried, ist auch der Dichter Christian Morgenstern am 6. Mai zur Welt gekommen – nur 50 Jahre früher. Christian Morgenstern, bekannt in erster Linie als Autor der skurrilen Galgenlieder und der Palmström-Gedichte, entstammte zwar einer bekannten Familie der Landschaftsmaler, ist jedoch nicht Maler, sondern Dichter, Schöpfer vieler lautmalerischer Gedichte geworden. In der Tat sind seine lyrischen Humoresken oft durch eine expressionistische Bildhaftigkeit charakterisiert; bildhaft sind sie manchmal in wahrsten Sinne des Wortes – denn zumindest ein Gedicht, das der Autor selbst scherzhaft „das tiefste deutsche Gedicht“ genannt hat, hat Morgenstern gezeichnet! Dieses und andere Gedichte finden Sie in der Datei „Christian Morgenstern. Ein Dichter aus einer Malerfamilie“, in der auch den malenden Morgensterns Tribut gezollt wird.

5. Autoren des Virtuellen Salons Gennady Kuznetsov und Helmut Hafner bitten um Hilfe!

Der Anlass, aus dem wir Sie heute bereits zum dritten Mal in den Bremer Rhododendronpark entführen wollen, ist ein anderer als das sprichwörtliche „Aller guten Dinge sind drei“. Wir beide lieben die Natur sehr, ohne uns dabei in der Pflanzen- und Tierwelt auszukennen. In Bezug auf Rhododendron und Azaleen haben uns die Mitarbeiter*innen des blühenden Parks die Sache leicht gemacht: alle Sortennamen sind beschriftet. Dabei bleiben die zahlreichen so zauberhaft singenden Parkvögel naturgemäß anonym. Und meistens auch unsichtbar. Nun ist es mir endlich geglückt, einen kleinen Vogel beim Zwitschern zu beobachten und zu filmen; dieses Video wurde auch für meinen Freund Helmut Hafner zu einem beeindruckenden Erlebnis. Aber: wir wissen leider nicht, wie das Vögelchen heißt! Dr. Hafner hat die Hypothese aufgestellt, dass es sich um einen kleinen Seeadler handelt (weil ihm gerade kein anderer Vogelname einfiel), ich dagegen tippe auf einen Star (denn nur die richtigen Stars sind in der Lage, so brillant zu singen). Da wir wissen, dass es unter Salonleserinnen- und Lesern Menschen mit der uns fehlenden ornithologischen Kompetenz gibt, wenden wir uns hier an Sie mit der großen Bitte: bitte helfen Sie uns, das so schön singende Rhododendronpark-Kind beim rechten Namen zu nennen!



Herzliche Grüße!

Gennady Kuznetsov und Helmut Hafner

Unisee-im-Abendsonnenlicht
Unisee im Abendsonnenlicht

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